Unsere Reise führte uns zurück in die 1950 -70er Jahre des Wallis. Geprägt von den Ingenieurbauten der damaligen Zeit wie der Staumauer Grande Dixence, liessen sich deren Einflüsse auch in der Kirche St. Niklaus in Hérémence von Walter Förderer ablesen. Auf den Spuren von Heidi und Peter Wenger besichtigten wir ihre Bauten in Brig, wo sie lebten und arbeiteten.
Mit der Projektstudie für die Transformation des von Justus Dahinden erbauten Hotels Aarauerhof erzielen Liechti Graf Zumsteg den 2. Rang. Die skulpturale Form des sich windmühlenartig in die Höhe schraubenden Volumens wird mit der geplanten Aufstockung aufgenommen und weitergeführt. Die erneuerten, zwischen den geschlossenen Wandscheiben aufgespannten Glasfassaden orientieren sich an der Plastizität des Ursprungsbaus und einer von Dahinden verwendeten Farbpalette. Dennoch wirken sie zeitgenössisch.
Vor 20 Jahren zog die Kantonsbibliothek Baselland in Liestal an ihren neuen Standort. Bei der Transformation eines Weinlagerhauses von 1924 wurde das markante Walmdach in ein neues Ziegelkleid gehüllt und von einer Laterne bekrönt. Ein kontrastvolles Zusammenspiel von historischer hölzerner Tragstruktur und leuchtend gelbgrünen Einbauten prägt die Räume. Die Kunst am Bau stammt vom Künstler Stefan Banz. 2008 erhielt der Bau die Auszeichnung «Gute Bauten Basel».
Liechti Graf Zumsteg gewinnen den privaten Studienauftrag für den Neubau zweier Wohnhäuser. In einem Atelierwohnhaus entlang der Strasse stapeln sich Gewerberäume und doppelgeschossige Wohnateliers mit privaten, lärmgeschützten Patios. Das zweite Haus steht senkrecht zur Strasse. Es folgt mit seiner gestaffelten Form einem Bachlauf und ist mittels Abtreppungen in die ansteigende Topografie eingefügt.
Gemeinschaftliche Räume, ein Gesundheitszentrum für das Alter sowie Alterswohnungen stapeln sich übereinander. Dies zeigt sich in einer dreiteiligen Volumengliederung. Ein Sockelbau beherbergt die öffentlichen Räume. Der Mittelteil mit den Pflegegeschossen referenziert auf die Höhen der Nachbarbauten. Darüber erhebt sich das schlanke Volumen der Wohnungen. Ein üppig bepflanzter Wintergarten zuoberst im Haus steht allen Bewohnenden offen.
Das neue Centre des Sciences generiert dank seinem geringen Fussabdruck viel Freiraum und eine hohe Durchlässigkeit an der wichtigen Schnittstelle von Stadt und Fluss. Mit einer hohen, repräsentativen Hauptfassade richtet sich der Bau zur Arve aus, während er auf der Stadtseite bis zur Traufhöhe der Nachbarbauten abgetreppt ist. Ein Atrium verbindet die verschiedenen Bereiche und verjüngt sich, korrespondierend zur äusseren Form, stufenweise nach oben.
Während der Holzbau des Schultraktes bereits fertig aufgerichtet ist, werden über der Sporthalle derzeit noch die letzten Dachträger versetzt. Schon jetzt zeigt sich die schöne Lichtstimmung in der zukünftigen Lernlandschaft. Quer zum Gebäude verlaufende Oberlichter bringen Nordlicht in die Tiefe der Räume.
Das Wohnheim Tilia in Rheinau ist fertiggestellt und bezogen. Das Gebäude wurde 1916-19 vom Zürcher Kantonsbaumeister Hermann Fietz als Teil der Psychiatrischen Klinik erbaut. Nun wurde es sorgfältig restauriert, umgebaut und erweitert. Als Institution des Kantonalen Sozialamts bietet es erwachsenen Menschen mit kognitiver oder psychischer Beeinträchtigung ein sicheres und wertschätzendes Zuhause.
Unsere Stadtspaziergänge waren Basels Transformationsgebieten gewidmet. Zu Beginn führte uns die Architekturhistorikerin Dorothee Huber ins St. Albantal. Wo einst Papier hergestellt und Seidenbänder gewoben wurden, entstanden um 1980 bedeutende Werke von Michael Alder und Diener & Diener. Auch im Warteck-Areal und an der Hammerstrasse galt unser Interesse den frühen Bauten von Diener & Diener. Anschliessend besuchten wir zeitgenössische Transformationsgebiete wie das Lysbüchel Süd, den Dreispitz und das Gundeldinger Feld.
Im offenen Planerwahlverfahren für die denkmalpflegerische und energetische Renovation des 1903 im Reformstil erbauten Schulhauses von Dorer & Füchslin auf dem Areal des ehemaligen Kapuzinerklosters in Baden erzielen Liechti Graf Zumsteg den ersten Rang. Der Einbau eines Lifts ermöglicht die behindertengerechte Erschliessung aller Geschosse, der Ausbau des Dachstuhls erweitert das Raumangebot. Ein auf die historische Bausubstanz abgestimmtes «Low-Tech» Energie- und Haustechnikkonzept bindet die historische Struktur optimal und behutsam mit ein.
Wir freuen uns, die Erweiterung unserer Geschäftsleitung ab 1. Mai 2024 mit Markus Busslinger, Architekt MA FHNW SIA, Associé, bekanntzugeben (links im Bild). Er ist seit 2016 in unserer Firma tätig und hat während dieser Zeit die Arbeiten von Liechti Graf Zumsteg massgeblich mitgeprägt. Unter anderem war er verantwortlich für die Wettbewerbsprojekte der Ecole des Vernets in Genève, der Wohnbauten Rehalp in Zürich sowie der SAW Wohnsiedlung Heidi Abel in Zürich-Seebach, welche sich momentan in der Realisierung oder in Planung befinden. Inskünftig wird Markus Busslinger die Leitung unseres Wettbewerbsateliers übernehmen.
Liechti Graf Zumsteg gewinnen den Wettbewerb für den Neubau des Alterszentrums St. Martin in Sursee. Als raumgreifende Figur fügt sich dieser präzise ins Quartier und den Kontext des benachbarten Klosters ein. Gegen Süden entsteht ein grosszügiger Freiraum, der zur grünen Mitte der gesamten Alterssiedlung wird. Die Jury würdigte nebst den städtebaulichen Qualitäten ebenso die architektonische Konzeption, welche «ein Zuhause mit einer hohen Wohnlichkeit und Identität» schaffe.
Anlässlich des 30-jährigen Bestehens von Liechti Graf Zumsteg ist unser Portfolio erschienen. Das Buch, welches von Driven Graphics and Communication gestaltet wurde, präsentiert eine Auswahl realisierter und geplanter Bauten. Die meisten davon sind das Resultat von Wettbewerbserfolgen und zeigen, dass wir seit unserer Bürogründung immer wieder auf vielfältige Weise zum Architekturgeschehen beizutragen vermochten. Das Buch umfasst 93 Seiten und kann für CHF 56.- zuzüglich Versandkosten bei uns bestellt werden.